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Die Situation in Irland und ein Bericht von Vera Resch

Man kann nicht nur die schönen Bilder zeigen, auch wenn wir das gerne tun würden aber die Realität ist oft nicht so schön. Wir versuchen allen Hunden eine best mögliche Pflege und Unterbringung zu schaffen damit die sich wohlfühlen und in gutem Gesundheitszustand nach Deutschland reisen können.Oft kommen die Hunde in schlechtem Zustand bei uns an und werden „Erstversorgt“.

In unserer Partner Rescue Madra in Irland erhalten die Hunde zuerst ein trockenes Plätzchen, ausreichen Futter und eine medizinischen Check.

Tiere und Tierschutz in Irland

Tierschutz ist in Irland für viele Menschen ein Fremdwort….sicherlich gibt es auch in Irland tierliebe Menschen, die versuchen zu helfen, aber leider haben diese Menschen es oft sehr schwer, da sie nur eine geringe oder keinerlei staatliche Unterstützung erhalten.

Oftmals handelt es sich um Privatpersonen oder sehr kleine Vereine die natürlich nur eine geringe Anzahl von Tieren aufnehmen und versorgen können.Wer als Ausländer nach Irland kommt und sich vorher über das Leben der Tiere dort keine Gedanken gemacht hat ist erst einmal geschockt.

Viele kennen sicher die Zustände in Südeuropa. Das Niveau des Tierschutzes in Irland ist fast so schlimm wie in Südeuropa auch wenn es auf Anhieb nicht so sehr auffällt. Und das in einem Land, dem es einigen Jahren wirtschaftlich sehr, sehr gut geht.

Hunde und Katzen werden angeschafft und immer wieder gedankenlos ausgesetzt. Die Streunerhunde werden von der Stadtverwaltung aufgelesen und nach 5 traumatischen Tagen in der Auffangstation eingeschläfert. Jährlich beläuft sich die Zahl der getöteten Hunde auf ca. 25.000.

Tierheime wie in Deutschland, wo man mit gutem Gewissen ein Findeltier abgeben kann, sind mir nicht bekannt. Sicher gibt es gute private Organisationen, aber die sind wie gesagt meistens ueberfüllt.

Vor einigen Tagen habe ich mit einer Frau von einer privaten Katzenhilfe gesprochen um nur ein Beispiel zu nennen. Sie lebt zurzeit mit 43 Katzen….In jedem Garten, in jedem Appartementhaus leben streunende Katzen, die kein Zuhause haben und um Futter betteln; und die Anzahl der Katzen vermehrt sich natürlich von Jahr zu Jahr, obwohl auch viele der Katzen auf der Strasse nicht überleben.

Ich selbst bin vor ca. 6 Jahren von Deutschland nach Irland gezogen und habe seitdem streunende Hunde und Katzen durchgefüttert. Letzen Sommer ist mir ein Hund zugelaufen, der anfangs sehr scheu und unglücklich war, aber mit etwas Zuwendung und Futter sofort aufgetaut ist. Ein wunderschöner lieber Labrador-Collie-Mix, schon ein bisschen älter. Ich habe verzweifelt versucht in Dublin und Umgebung ein Platz für ihn zu finden, da ich vollzeit Arbeite und Katzen habe und deshalb den Hund nicht langfristig aufnehmen konnte. Es war aussichtslos.

Alle Vereine voll, der ISPCA (Irish Society for Prevention of Cruelty to Animals) war erst mal nicht erreichbar und als ich endlich jemand am Telefon hatte, wurde mir mitgeteilt, dass sie nur misshandelte und keine ausgesetzten Tiere aufnehmen. Aussetzen eines unschuldigen Tieres ist meines Erachtens auch eine Form der Misshandlung!!

Ich könnte manchmal verzweifeln wenn ich an das viele Tierelend in Irland denke.

Vera Resch